R1 bespannte eine Woche lang auf dem ITF Future Turnier in Überlingen, bei dem es für die Spieler sogar Weltranglistenpunkte zu ergattern gab. Klar, dass da höchste Performance von uns Besaitern erwartet wurde! Es wurde u.a. für ATP-Spieler Nils Langer (# 390), Moritz Baumann (# 515), Kevin Krawietz (# 543) , Florian Fallert (# 705), Tom Schönenberg (# 713), Lennart Zynga (# 1032), und Christian Hirschmüller (# 1316) bespannt. Interessant war, dass über die Hälfte der Spieler Kirschbaum-Saiten zum bespannen lieferten, während gerade die Spieler mit höherem Ranking (ab etwa 700 ATP) mit der Luxilon Alu Power (Rough) spielten. Dies zeigte wieder die Dominanz der Firma Luxilon in der Tennisspitze.
Die Spieler waren allesamt sehr freundlich und es gab keine Komplikationen. Zwar hatten sie ihre Sonderwünsche (manche Rackets sollten am Morgen erst frisch bespannt werden, sodass ab 7.30 Uhr die Bespannmaschinen warmgeaufen sind), doch jeder Spieler kam schließlich auf seine Kosten.
Eine besondere Ehre war es, für Evgeny Korolev (im Jahr 2010 sogar Nummer 46 der Weltrangliste und aktuell 543) zu bespannen. Der Weltklassespieler ist zur Zeit auf einer Comeback-Tour und sammelt jeden erdenklichen Weltranglistenpunkt. Leider war im Halbfinale Endstation für den Publikumsliebling, der vor allem mit seiner krachend flachgeschossenen Vorhand für Staunen sorgte. Bei uns Bespannern sorgte er mit der gewünschten Besaitungshärte für Staunen: Evgeny lässt auf seinem getunten Head YouTek Graphene Prestige Pro (324 g, 31,1 cm Balance und 306er Swingweight) die Solinco Outlast mit nur 18,5 kg bespannen - die Folge seiner Arm-Operation, die ihn weit in der Weltrangliste zurückgeworfen hat.
Dabei hatte Evgeny fast keine Saite mehr übrig, um das Halbfinale zu überstehen: Der Schauspieler Mark Keller ("Alarm für Cobra 11") war sehr angetan von Korolevs Spiel und wollte unbedingt dessen Saite testen - und arrangierte das sofort mit ihm persönlich, ohne, dass Evgeny wusste, wie viel Saite sich noch auf seiner Rolle befand. Nach dem Bespannen für Mark Keller blieben Korolev tatsächlich nur noch 18 m Saite, was im Normalfall für 1,5 Bespannungen ausreicht. Da hatte Korolev wohl Glück im Unglück, dass er im Halbfinale verlor.
Auf den Bildern (von links nach rechts):
Evgeny Korolev, Maximilian Marterer und Alexander Ritschard, Kevin Krawietz und Daniel Baumann.